Mai 27, 2025
VP of AI and Data
Ablenkung am Steuer zählt weltweit zu den größten Sicherheitsrisiken im Straßenverkehr: Jährlich verursacht sie Schätzungen zufolge rund 2,5 Millionen Unfälle – mit Tausenden vermeidbaren Todesfällen. Allein in Deutschland wurden 2022 über 2,4 Millionen Verkehrsunfälle registriert, viele davon mit tödlichem oder schwerwiegendem Ausgang. Besonders betroffen sind Berufskraftfahrer, die täglich diesen Gefahren ausgesetzt sind.
Samsara hat eine neue Studie zum Thema abgelenktes Fahren veröffentlicht: „Hinter dem Lenkrad: Ablenkung in physischen Betriebstätigkeiten“. Grundlage sind die Erfahrungen von mehr als 1.500 Berufskraftfahrern aus sieben Ländern, darunter 250 aus Deutschland – mit zusammen fast 15.000 Jahren Fahrerfahrung. Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie sehr Ablenkung den Berufsalltag beeinträchtigt und welche Maßnahmen laut den Fahrern wirklich helfen, für mehr Sicherheit zu sorgen.
Was die Studie besonders macht: Sie basiert auf der Praxis, also auf den Stimmen der Fahrer, die tagtäglich unterwegs sind. Ihre Perspektiven helfen, die tatsächlichen Auswirkungen von Ablenkung besser zu verstehen und gezielte Lösungen zu entwickeln.
Einige der wichtigsten Erkenntnisse:
Ablenkung betrifft nahezu alle Fahrer in Deutschland: 90 % berichten, bereits negative Folgen selbst erlebt zu haben – von Fahrzeugschäden über Personenschäden bis hin zu Führerscheinverlust. Mehr als die Hälfte (58 %) hatte allein im letzten Jahr einen Beinahe-Unfall durch Ablenkung.
Sicherheitskultur fördert Loyalität: 80 % der befragten Fahrer geben an, dass sie Unternehmen treu bleiben, die aktiv gegen abgelenktes Fahren vorgehen. 91 % erhalten bereits gezielte Coachings oder Schulungen. Das ist ein Zeichen dafür, wie wichtig solche Maßnahmen für Sicherheit und Mitarbeiterbindung sind.
KI-gestützte Technologien sind gewünscht: Für die Mehrheit der Fahrer steht fest: Präzise, KI-basierte Systeme zur Ablenkungserkennung sind die wichtigste technologische Hilfe im Kampf gegen gefährliches Verhalten am Steuer. Das zeigt ein wachsendes Vertrauen in intelligente Sicherheitstechnologien.
Laden Sie die vollständige Studie herunter, um zu erfahren, welche Maßnahmen laut Fahrern wirklich etwas bewegen.
Laden Sie den Bericht herunterMobilgeräte gehören zum Arbeitsalltag von Fahrern und gleichzeitig bleiben sie eine der größten Ablenkungsquellen. 70 % der befragten Fahrer in Deutschland geben an, regelmäßig durch ihr persönliches Smartphone abgelenkt zu werden. Besonders häufig: Nachrichten lesen oder schreiben (32 %), Telefonieren (31 %) und Social Media (29 %).
Doch auch dienstliche Technologien tragen zur Ablenkung bei: Über die Hälfte (56 %) nutzt während der Fahrt Geräte für berufliche Aufgaben. Hier stoßen Sicherheit und betriebliche Anforderungen aneinander.
Die drei wichtigsten Lösungsansätze aus Fahrersicht:
Verbesserte Kommunikationssysteme, um dienstliche Anrufe und Nachrichten zu reduzieren (46 %)
Sicherheitsorientierte Richtlinien, die nicht Schnelligkeit, sondern Schutz priorisieren (43 %)
Optimierte Navigation und Routenplanung direkt im Fahrerhaus (41 %)
Unterstützende Technologien, die solche Maßnahmen umsetzen, wie etwa die Fahrer-App von Samsara mit stummgeschalteten Benachrichtigungen, können den Unterschied machen und Sicherheit spürbar verbessern.
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Ein starkes Sicherheitsengagement zahlt sich doppelt aus. Es erhöht die Fahrerbindung und verbessert das Fahrverhalten. 80 % der Fahrer in Deutschland bleiben lieber bei Arbeitgebern, die aktiv gegen Ablenkung vorgehen. Positive Verstärkung wirkt besser als Strafen - das sagen 86 % der Fahrer. Sie wünschen sich Anerkennung und Anreize statt Sanktionen. Auch hier spielt Technologie eine zentrale Rolle. 49 % bevorzugen KI-gestützte Erkennungs- und Benachrichtigungssysteme und 58 % vertrauen auf Bordüberwachungssysteme, die in Echtzeit auf Ablenkungen reagieren.Diese breite Akzeptanz unter Fahrern zeigt, dass solche Tools nicht nur bei der Unfallvermeidung helfen, sondern auch beim Aufbau einer echten Sicherheitskultur.
Ein weiteres Beispiel sind Dashcams. 96 % der Fahrer in Deutschland berichten, nach dem Ansehen ihrer Aufnahmen achtsamer zu fahren. 63 % änderten ihr Verhalten danach dauerhaft. Auch Schulungsprogramme zeigen Wirkung: 94 % geben an, dadurch sicherer zu fahren. Digitale Lernplattformen sind dabei besonders gefragt, denn 64 % bevorzugen diese flexiblen Formate.
Fahrer in Deutschland wünschen sich einen ganzheitlichen und ausgewogenen Ansatz, um abgelenktes Fahren nachhaltig zu reduzieren. Im Mittelpunkt stehen dabei mehr Bildung, moderne Technologien und klare gesetzliche Regelungen. Laut der Studie zählen verpflichtende Schulungen für Fahrer (52 %), strengere Regeln für die Nutzung von Freisprecheinrichtungen (51 %) sowie öffentliche Aufklärungskampagnen (47 %) zu den wirkungsvollsten Maßnahmen. Auch gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitswarnsysteme in der Fahrerkabine stoßen auf breite Zustimmung: 58 % der Befragten sprechen sich für deren Einführung aus. Zudem fordern viele Fahrer härtere Bußgelder und regelmäßigere Pausen, um riskantes Verhalten zu unterbinden.
Darüber hinaus sehen Berufskraftfahrer finanzielle Anreize durch die Politik als sinnvolle Unterstützung: Förderungen für Unternehmen, die Programme zur Vermeidung von Ablenkung einführen (53 %), Subventionen für Fahrzeugsicherheitstechnologien (50 %) sowie staatliche Investitionen in Fahrertrainingsprogramme (45 %) gehören zu den meistgenannten Vorschlägen. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Die Fahrer sind bereit, ihren Teil beizutragen – erwarten aber auch klare Rahmenbedingungen und Unterstützung, um langfristig für mehr Sicherheit auf unseren Straßen zu sorgen.
Diese Antworten zeigen: Sicherheit im Straßenverkehr ist eine gemeinsame Aufgabe – von Politik, Unternehmen und Fahrern selbst.
Erfahren Sie in der vollständigen Studie „Hinter dem Lenkrad“, welche Maßnahmen Berufskraftfahrer wirklich unterstützen – und wie wir gemeinsam für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen können.
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